Agriturismo

Gruppe von Reitern auf einem Waldweg, die an einem kleinen Steinhaus vorbeireiten.

Reiten in der Toskana – Ein Tag im Paradies bei Terra dei Ciuchi

Manchmal gibt es diese Orte, an denen die Zeit stillzustehen scheint. Orte, an denen das Leben plötzlich ganz einfach ist – Sonne, Wind, Pferde, Lachen. Genau so ein Ort ist Terra dei Ciuchi, ein liebevoll geführter Agriturismo mitten in der toskanischen Hügellandschaft, wo Sabrina und Daniel ihre Gäste mit offenen Armen empfangen – und mit einer Leidenschaft fürs Reiten, die ansteckend ist.

Schon beim Ankommen fühlt man sich wie in einer Postkarte. Weite Felder, Zypressenalleen, die sich in der warmen Luft wiegen, und das goldene Licht der Toskana, das alles in einen zarten Glanz taucht. Im Hintergrund hört man das zufriedene Schnauben der Pferde. Hier beginnt das Abenteuer.

Ein Morgen voller Vorfreude

Der Tag startet früh, aber niemand beschwert sich. Die Sonne blinzelt gerade über die Hügel, der Duft von frischem Kaffee und warmem Brot weht vom Frühstückstisch herüber. Sabrina begrüsst uns mit einem strahlenden Lächeln – ruhig, herzlich und mit dieser typischen Leichtigkeit, die man nur bei Menschen spürt, die genau das leben, was sie lieben.

Nach einer kurzen Einführung geht es zum Reitplatz. Daniel erklärt geduldig, wie man mit den Pferden kommuniziert – ruhig, klar, respektvoll. Egal ob Anfängerin, Anfänger oder erfahrene Reiterin und Reiter – hier fühlt sich jede und jeder wohl. Die Pferde sind aufmerksam, freundlich und bestens ausgebildet. Jedes hat seinen eigenen Charakter – von der sanften Bella bis zum neugierigen Nero, der es liebt, vorneweg zu gehen.

Schon nach wenigen Minuten im Sattel spüre ich dieses besondere Gefühl: Freiheit.

Der Weg führt durch die toskanischen Hügel

Wir brechen auf – Sabrina reitet vorneweg, Daniel schliesst die Gruppe ab. Der Pfad führt vorbei an Weinbergen, Olivenhainen und duftenden Kräuterwiesen. Die Hufe klappern leise auf dem trockenen Boden, Grillen zirpen, und über uns zieht ein Falke seine Kreise.

Manchmal halten wir an, einfach um zu atmen, zu schauen, zu staunen. Die Aussicht ist überwältigend – sanfte Hügel, kleine Dörfer auf den Kuppen, dahinter der silbrig schimmernde Horizont. Es ist dieser Moment, in dem man versteht, warum Menschen immer wieder hierherkommen.

Das Tempo variiert: Gemütliche Schrittphasen wechseln sich mit leichten Trabpassagen ab, und wer möchte, darf zwischendurch auch einen kleinen Galopp wagen. Sabrina kennt jeden Weg, jede Kurve, jeden Olivenbaum. Sie weiss genau, wo man anhalten muss, um den besten Blick über die Täler zu geniessen – oder um einfach das Gefühl zu haben, mitten in einem Traum zu stehen.

Mittagsrast mit Aussicht

Nach gut zwei Stunden erreichen wir eine kleine Anhöhe, von der aus man über das weite Land sieht. Daniel hat einen Picknickkorb dabei – toskanischer Pecorino, frisches Brot, Oliven, ein bisschen Prosciutto, dazu eine Karaffe Wasser und, für die, die mögen, ein Glas leichter Rotwein. Wir sitzen im Schatten, lachen, erzählen und geniessen die Stille.

Es ist dieser Moment, in dem niemand auf die Uhr schaut.

Die Pferde grasen zufrieden neben uns, Sabrina erzählt Geschichten über ihre ersten Jahre in der Toskana – wie sie und Daniel sich entschieden, hier ein neues Leben zu beginnen, und wie aus einer Idee ein Ort voller Herz und Begegnung wurde. Man spürt: Hier ist alles echt.

Der Rückweg – Sonne, Wind und ein Gefühl von Glück

Am Nachmittag geht es zurück Richtung Hof. Das Licht wird weicher, die Schatten länger, und die Luft trägt den Duft von Rosmarin und Thymian. Die Pferde bewegen sich ruhig und gleichmässig, jeder Schritt fühlt sich an wie ein Takt in einem alten, vertrauten Lied.

Als wir den Hof wieder erreichen, steigt niemand sofort ab. Wir bleiben noch einen Moment sitzen, als wollten wir diesen Augenblick festhalten. Erst dann führen wir die Pferde zurück, loben sie, danken ihnen.

Daniel lächelt: «Man sieht, du hast dich wohlgefühlt.»
Ich nicke – und das ist untertrieben. Ich bin glücklich, erfüllt, erdverbunden.

Nachklang bei Sonnenuntergang

Am Abend sitzen wir auf der Terrasse, der Himmel glüht in Orange und Rosa, und die Pferde stehen friedlich auf der Weide. Es gibt hausgemachte Pasta, ein Glas Wein, das Zirpen der Grillen.

Jemand sagt leise: «Ich könnte ewig hierbleiben.» Und alle nicken.

Das Reiten in der Toskana bei Agriturismo Terra dei Ciuchi ist mehr als nur ein Ausritt. Es ist ein Eintauchen in eine Welt, in der Natur, Mensch und Tier im Einklang sind. Es ist ein Erlebnis voller Leichtigkeit, das bleibt – in den Gedanken, im Herzen, und in der Sehnsucht, bald zurückzukehren.

Und als ich ins Bett gehe, müde und glücklich, weiss ich: Ich komme wieder. Ganz sicher.

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